Pipilotti Rist
Edition UF N° 2
Pipilotti Rist
PipilottiRist, Vorreiterin der räumlichen Videokunst, wurde 1962 in Grabs im Schweizer Rheintal an der Grenze zu Österreich geboren und ist seit Mitte der 1980er-Jahre eine zentrale Figur in der internationalen Kunstszene.
Sie verblüffte die Welt der Kunst mit ihrem energiegeladenen exorzistischenStatement ihrer berühmten Ein-Kanal-Videos wie «I’m Not The Girl Who Misses Much» (1986) und «Pickelporno» (1992). Ihr künstlerisches Schaffen entwickelt sich im Einklang mit dem technischen Fortschritt, dessen neue Möglichkeiten sie auf spielerische Art erforscht, um Aufnahmen zu präsentieren, die einem kollektiven Gehirn ähneln. Mit grossen Videoprojektionen und digitaler Manipulation schafft sie fesselnde Installationen, die von sanften Schauern aus intensivenFarbtönen leben, wie ihre Werke «Sip My Ocean» (1996) oder «Worry Will Vanish» (2014).
FürRistist Verletzlichkeit zeigen ein Zeichen von Stärke, aus der sie Inspiration schöpft. Mit ihren ausgefallenen und freigiebigen Aufzeichnungen der Natur (zu der der Mensch als Tier gehört) und ihrer enthüllenden Filmbearbeitung versucht Rist, die privilegierte Stellung, in die wir geboren werden, einfach weil wir Menschen sind, zu rechtfertigen. Ihre Installationen und Ausstellungskonzepte sind expansiv, finden in Geist, Sinn und Körper die Möglichkeit für unendliches Entdecken und poetisches Erfinden. Der aus 3000 an Schnüren aufgehängten LED-Glühbirnen bestehende «Pixel Forest» (2016) gleicht einer Filmleinwand, die im Raum explodiert ist, und ermöglicht den Besuchern einen eindrücklichen Sparziergang durchein dreidimensionales Video. Sie selbst sagt: «Neben der energieaufwändigen Entdeckung der geografischen Welt stellen Bilder, Filme und Töne Räume dar, in die wir uns zurückziehen können...Die Bildröhre ist der Flammenwerfer, der Raumist der Wasserstrudel und du bist die Perle darin.»
Seit 1984 hatRistweltweit zahlreiche Einzel-und Gruppenausstellungen sowie Videovorführungen durchgeführt. Bei ihren jüngsten Einzelausstellungen «Come On Honey...» in der Kunsthalle Krems (2015), «Your Saliva is My Diving Suit of the Ocean of Pain» im Kunsthaus Zürich (2016), «Pixel Forest» im New Museum New York (2016–2017) und «Sip My Ocean» im Museum of Contemporary Art Sydney (2017–2018) schlugen die Besucherzahlen alle Rekorde.
Hauser & Wirth, Julia Wunderlich, Limmatstrasse 270, CH-8005 Zürich, www.hauserwirth.info
Die Edition wurde im Namen des Unterstützungsfonds für schweizerische bildende KünstlerInnen produziert. Der Erlös aus den Verkäufen geht vollumfänglich an den Fonds und wird somit für notleidende Künstlerinnen und Künstler eingesetzt.